Photography
What is golden hour and how can it transform your travel photography?
Capture people and places at their very best with our guide to every photographer’s favourite time of day.


Photography
Capture people and places at their very best with our guide to every photographer’s favourite time of day.
Wenn du schon mal dein Smartphone gezückt hast, um einen wunderschönen Sonnenuntergang zu knipsen, oder ein schmeichelhaftes Selfie im warmen Nachmittagslicht gemacht hast, dann bist du vielleicht schon von der goldenen Stunde verzaubert worden, ohne es zu merken.
Die goldene Stunde – gerne auch als „magische Stunde” bezeichnet – beschreibt die Zeit kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang, wenn die Sonne nah am Horizont steht und deine Umgebung in ein sanftes, honigfarbenes Licht taucht. Das grelle Leuchten und die tiefen Schatten des Tageslichts sind verschwunden und werden durch ein weiches Licht und warme Farben ersetzt, die alles wie im Kino aussehen lassen.
Fotografen lieben die goldene Stunde besonders, weil sie Motive besser aussehen lässt. Sie macht Gesichter weicher, verleiht Landschaften Form und Struktur und lässt Farben leuchten. In der Reisefotografie kann es einen eintönigen Strand oder eine Betonstadt in eine reichhaltige, romantische Szene verwandeln. Der niedrige Winkel der Sonne ermöglicht es außerdem, mit Silhouetten, Sonnenstrahlen oder langen Schatten kreativ zu werden.
Im Gegensatz zu einigen anderen Fotographie-Stylen brauchst du keine Profikamera, um die goldene Stunde einzufangen. Schon mit deinem Smartphone und ein paar Tricks kannst du schöne Fotosmachen, die in einem Reisemagazin nicht fehl am Platz wären.
Wann genau findet sie statt, diese goldene Stunde? Die genaue Zeit ändert sich täglich und hängt vom Wetter und vom Standort ab, aber meistens ist es die Stunde unmittelbar nach Sonnenaufgang und die Stunde kurz vor Sonnenuntergang. Stell den Wecker einfach etwas früher oder verschieb dein Abendessen und wirf einen Blick in deine Wetter-App: Wenn Sonnenschein vorhergesagt ist, kann es losgehen.
Photo: Bella Falk
Die goldene Stunde wartet auf niemanden. Du hast etwa 60 Minuten lang tolles Licht, das sich jederzeit ändern oder gar verschwinden kann. Daher ist es wichtig, vorauszuplanen, damit du sie nicht verpasst. Apps wie PhotoTime oder Golden Hour One zeigen dir nicht nur die Uhrzeit und die Wettervorhersage für die goldene Stunde an deinem Standort an, sondern geben dir sogar die Position und den Winkel der Sonne an, damit du genau berechnen kannst, wo du stehen musst. Erkunde deinen Standort im Voraus – du willst schließlich nicht nach einem Aussichtspunkt suchen oder noch dein Auto parken müssen, wenn der Himmel schon wunderschön leuchtet. Komm stattdessen frühzeitig an, such dir einen guten Platz und warte dann darauf, dass das Spektakel beginnt.
Foto: Bella Falk
Wenn du jemanden mitten am Tag fotografierst, kann das grelle Licht ziemlich unvorteilhaft sein. Aber das Licht der goldenen Stunde ist wie Magie für Porträts: Das warme, schräge Licht reduziert starke Kontraste, gleicht den Hautton aus und kaschiert müde Augen besser als jeder Concealer.
Wer alleine reist und den Moment selbst fotografieren möchte, der sollte sein Gesicht zur Sonne drehen, damit das Licht die Wangenknochen hervorhebt und Augen strahlender erscheinen lässt. Wer den Fokus lieber auf leuchtende Haare setzen will, der sollte sich - oder sein Motiv - vor der Sonne positionieren.
Für optimale Ergebnisse mit dem Handy sollte vor allem der Porträtmodus genutzt werden, um einen verträumten, unscharfen Hintergrund zu kreieren. Augen können mit einem kurzen Klick schärfer gemacht werden. Wenn eine Person von der Sonne hinterleuchtet wird, kann sie zu dunkel erscheinen. Tippe in diesem Fall auf den Bildschirm und halte ihn gedrückt, dann schiebe deinen Finger nach oben, um die Aufnahme aufzuhellen.
Foto: Bella Falk
Das Licht der goldenen Stunde ist schon schön genug, aber mit Wasser wird es noch magischer. Seen, Schwimmbäder oder sogar Pfützen verwandeln sich in richtige Spiegel und verstärken die Wirkung deiner Aufnahmen. Nutze diesen Effekt zu deinem Vorteil und suche nach Reflexionen des Himmels, von Bäumen, Menschen oder Gebäuden und begib dich tief und nah ans Wasser, um eine neue Perspektive zu finden. An ruhigen Tagen kannst du perfekte Symmetrie aufschnappen: Setze den Horizont genau in die Mitte deines Bildes, um ein Spiegelbild zu erzeugen, oder zoome heran und fotografiere nur die Reflexion, um eine kreative optische Täuschung zu kreieren.
Foto: Bella Falk
Wie oft hast du dich im Urlaub an einem nach Westen ausgerichteten Strand wiedergefunden und den feurigen Himmel bewundert, während die Sonne im Meer versinkt? Aber um deine Sonnenuntergangsbilder zu etwas Besonderem zu machen, solltest du nicht nur das leere Meer fotografieren. Versuche stattdessen, etwas im Vordergrund aufzunehmen, das die Atmosphäre des Ortes festhält, wie zum Beispiel der Schatten einer Person, einer Palme oder eines Bootes.
Tippe auf deinen Bildschirm, um den hellen Himmel schärfer zu machen. Dabei wird dein Motiv automatisch abgedunkelt. Für einen dramatischen Effekt solltest du aus einer niedrigen Position heraus fotografieren, damit das Motiv im Vordergrund den Horizont durchbricht. Denk daran, dass das kein einmaliger Schnappschuss sein muss – der Himmel verändert sich stetig während der goldenen Stunde, also probiere verschiedene Motive oder Kompositionen aus, um herauszufinden, was für dich am besten funktioniert.
Foto: Bella Falk
Wenn die Sonne untergeht, werden die Schatten länger. Nutze sie zu deinem Vorteil, um fantasievolle Aufnahmen zu machen. Eine Person wird zu einer Schattenfigur, die doppelt so groß ist wie sie selbst; ein Zaun, ein Baum oder Straßenlaternen bilden geographische Muster auf dem Boden. Fotografiere direkt in den Schatten, um Tiefe zu erzielen, oder von oben, um eine waghalsige Geometrie zu schaffen. Du kannst deine Bilder auch in Schwarz-Weiß machen, um die kontrastierenden Licht- und Schattenbereiche in richtige Kunst zu verwandeln.
Photo: Bella Falk
Im Winter oder in kalten Klimazonen entfaltet die goldene Stunde am Morgen eine ganz besondere Magie. Frost überzieht Blumen und Blätter wie eine Schicht aus Zucker, während das erste Licht des Tages Eiskristalle zum funkeln bringt. Tief hängender Nebel schafft einen weichen Filter. Warmes Licht durchbricht die blaue Kälte. Diese Effekte verblassen schnell, wenn die Sonne aufgeht - Fotografen müssen daher schnell sein.Zieh dich warm an und geh raus, bevor die Sonne über dem Horizont erscheint. Halte Ausschau nach Nebel, schimmerndem Eis oder erste Sonnenstrahlen, die auf Schnee fallen. Tippe auf deinen Bildschirm, um Highlights zu fokussieren, und reduziere manuell die Bildhelligkeit, um ein Ausbrennen der frostigen Weißtöne zu vermeiden.
Photo: Bella Falk
Ein weiterer Vorteil der goldenen Stunde bei Sonnenaufgang, besonders im Sommer, ist, dass du den Ort ganz für dich allein hast. Wenn du noch vor dem Sonnenaufgang aufstehst, sind die meisten deiner Mitreisenden wahrscheinlich noch im Bett. Die Straßen sind ruhig, die Strände still nach der letzten Flut, und selbst die berühmtesten Sehenswürdigkeiten sind menschenleer.
Diese Stille spiegelt sich in deinen Fotos wider. Du kannst deine Aufnahme zentrieren, weitwinklig fotografieren und dir Zeit lassen, ohne Touristen ausweichen zu müssen. Außerdem hat es etwas Friedliches und Magisches, als Einziger wach zu sein und zu beobachten, wie die Welt langsam um dich herum erwacht.
Foto: Bella Falk
Der niedrige Sonnenstand bietet jede Menge Möglichkeiten, mit Licht zu spielen und kreativ zu werden. Rim Lighting, bei dem dein Motiv von einem sanften Licht umrandet wird, entsteht, wenn die Sonne direkt hinter ihm steht. Das eignet sich hervorragend, um Tiere, Haare oder andere strukturierte Objekte optimal zu beleuchten. Wenn du in Richtung Sonne fotografierst, kannst du eine verträumte, ätherische Atmosphäre schaffen, besonders wenn dein Motiv im Gegenlicht steht oder Nebel und Staubpartikel in der Luft schweben. Oder versuche es mit Sonnenstrahlen: Positioniere dich so, dass die tief stehende Sonne teilweise hinter einem Gebäude, einem Baum oder einer Person hervorschaut, und verwende dann den Burst-Modus oder Live-Fotos, um genau den richtigen Lichtreflex einzufangen.
Photo: Bella Falk
Es ist oft überraschend, wie viele Leute sofort einpacken und gehen, sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist. Du solltest aber noch ein wenig bleiben, denn die Show ist vielleicht noch nicht vorbei – einige der besten Fotoshootings zur goldenen Stunde entstehen im Abendrot, wenn die Sonne noch für eine kurze Zeit nachglüht. Der Himmel verändert sich ständig - wenn du Glück hast, kannst du miterleben, wie der Himmel in Flammen steht, wenn die untergehende Sonne die Wolken von unten nahezu entzündet. Das ist der Beginn der sogenannten blauen Stunde, in der die Lichter der Stadt angehen, der Himmel aber noch indigoblau ist. Versuche hier, mit dem Nachtmodus deines Handys zu fotografieren, oder verwende den Live-Modus, um eine Serienaufnahme zu machen. Wähle dann die Langzeitbelichtungseinstellung, um leuchtende Objekte wie Autscheinwerfer zu Streifen zu verwischen.
Foto: Bella Falk
Selbst Fotos aus der goldenen Stunde können von einer leichten Nachbearbeitung profitieren. Nutze den integrierten Editor deines Handys, um störende Elemente wegzuschneiden, den Horizont auszurichten und die Belichtung anzupassen. Wenn du ein „Profi“-Handy hast, das RAW-Dateien aufnehmen kann, kannst du diese Einstellung aktivieren, um Bearbeitungen vorzunehmen, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. Erhöhe die Wärme ein wenig, um den sonnengeküssten Glanz deines Bildes hervorzuheben, oder verstärke die Schwarztöne, um Silhouetten und Schatten kontrastreicher zu machen, aber übertreibe es nicht. Ein übersättigter Himmel lässt deinen Sonnenuntergang kitschig und unecht wirken. Versuche stattdessen, die bereits vorhandenen Elemente zu verbessern und Unvollkommenheiten zu korrigieren, damit dein Foto optimal zur Geltung kommt.