Reisen
So machst du tolle Fotos auf Solo-Reisen
Lass dich nicht davon abhalten, erstklassige Fotos zu machen, nur weil du solo unterwegs bist. Mit unserem Leitfaden kannst du auch alleine tolle Aufnahmen machen


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Lass dich nicht davon abhalten, erstklassige Fotos zu machen, nur weil du solo unterwegs bist. Mit unserem Leitfaden kannst du auch alleine tolle Aufnahmen machen


Solo-Reisen sind beliebter denn je. Laut dem American Express 2024 Global Travel Trends Report planen 76 Prozent der Millennials und der Generation Z einen Urlaub alleine - ganz ohne Begleitung. Die Menschen wollen nicht mehr darauf warten, dass sich die Pläne anderer mit ihren eigenen decken, sondern die Welt auf ihre eigene Weise erkunden – gerne auch allein.
Solo-Reisen geben uns zwar das Gefühl von Freiheit und Selbstfindung, aber ein oft übersehener Nachteil ist, dass die Erinnerungen nur dir gehören. Erinnerungen können verblassen, wenn man niemanden hat, mit dem man sie teilen kann. Deshalb ist es besonders wichtig, Fotos von seinen Solo-Abenteuern zu machen, denn sie helfen uns dabei, Geschichten festzuhalten, die nur wir erlebt haben.
Das wirft jedoch eine wichtige Frage auf: Wie hält man denn all diese unvergesslichen Momente fest, wenn niemand hinter der Kamera steht?
Egal, ob du Aufnahmen für Social Media machen oder einfach nur deine Erinnerungen für dich selbst festhalten möchtest: die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen, auch auf Solo-Reisen tolle Fotos zu machen. Alles, was du dafür brauchst, ist ein bisschen Freude an der Lösung von Problemen, eine Prise Vertrauen und die Überzeugung, dass Übung auch wirklich den Meister macht.
Foto: Kate Woodley
In der heutigen Welt sind unsere Handys mehr als nur Geräte – sie sind unsere Lebensader. Von der Navigation über die Kommunikation bis hin zur Dokumentation unserer Reisen sind wir ständig auf sie angewiesen. Daher kann der Gedanke, eines unserer wertvollsten Besitztümer einem völlig Fremden für ein Foto zu überlassen, sofortiges Unbehagen auslösen. Auf Solo-Reisen wirst du schnell feststellen, dass du öfter als erwartet auf die Freundlichkeit Fremder angewiesen bist, um ein tolles Foto zu schießen.
Wenn diese Vorstellung dich verunsichert, dann nimm dir etwas Zeit, um die richtige Person auszuwählen und vertraue deinem Instinkt. Halte Ausschau nach Mitreisenden, die vertrauenswürdig wirken: Familien, die versuchen, Gruppenfotos zu machen, ein Paar, das mit einem Selfie-Stick hantiert, oder ein Teenager, die aussieht, als würde sie ihr eigenes Mini-Fotoshooting veranstalten.
Über das Foto hinaus ist dies eine Gelegenheit, durch Gespräche mit neuen Menschen Kontakte zu knüpfen und Selbstvertrauen aufzubauen. Fremde um Hilfe zu bitten, ist etwas, was wir im Alltag viel zu selten tun. Obwohl es sich zunächst vielleicht unangenehm anfühlt, wirst du überrascht sein, wie einfach es wird, je öfter du es versuchst.
Foto: Kate Woodley
Ein episches Foto zu schießen, hängt nicht nur von der Person hinter der Kamera ab. Du musst die Elemente um dich herum kontrollieren und auf die folgenden wichtigen Faktoren achten:
Beleuchtung: Du kannst die Sonne zwar nicht kontrollieren, aber du kannst Orte mit gutem Tageslicht auswählen oder die harte Mittagssonne vermeiden. Mit dem weichen, schmeichelhaften Licht der goldenen Stunde bei Sonnenuntergang kannst du nichts falsch machen.
Winkel: Nimm dir Zeit, um herauszufinden, welche Winkel und Posen dir am besten stehen. Experimentiere mit dem Kamerawinkel, indem du die Kamera tief auf den Boden legst oder höhere Standpunkte suchst. Eine kleine Änderung der Perspektive kann die Wirkung der Szene verändern.
Komposition: Probier die Drittelregel aus, indem du dich leicht außerhalb der Mitte positionierst und mit Bildausschnitten, Symmetrie und Negativraum spielst, um deiner Aufnahme Tiefe zu verleihen.
Wenn du jemanden bittest, ein Foto von dir zu machen, solltest du es wahrscheinlich nicht zu einem ausgiebigen Fotoshooting mit zahlreichen Anforderungen machen. Mach es dir so einfach wie möglich, indem du die oben genannten Faktoren berücksichtigst und dein Handy oder deine Kamera einrichtest, bevor du sie übergibst.
Das heißt, wähle den richtigen Modus (Porträt, Weitwinkel, Video), stelle bei Bedarf den Zoom ein und richte den Bildausschnitt im Voraus ein. Wenn du einen bestimmten Blickwinkel im Sinn hast, zeige der Person genau, wo du das Foto aufgenommen haben möchtest, und gib eine kurze Erklärung.
Ein wenig Vorbereitung trägt dazu bei, dass du das gewünschte Foto bekommst, ohne dass es für euch beide unangenehm wird.
Foto: Kate Woodley
Vielleicht ist niemand in der Nähe oder du hast heute einfach keine Lust, mit anderen Menschen zu interagieren. In diesem Fall ist der Selbstauslöser dein ultimativer Solo-Reise-Hack.
Stell die Kamera genau so ein, wie du es möchtest – wähle den Bildausschnitt, passe die Beleuchtung an und stelle sicher, dass der Fokuspunkt fixiert ist. Starte den Timer (bei den meisten Handys und Kameras kannst du zwischen drei, fünf oder zehn Sekunden wählen), drücke dann auf den Auslöser und begib dich in Position.
Am Anfang fühlt es sich vielleicht komisch an (du wirst viel hin und her laufen müssen), aber sobald du den Dreh raus hast, machst du ganz alleine spontane Fotos wie ein Profi, ohne dass du Hilfe brauchst.
Foto: Kate Woodley
„Point five”-Selfies haben alles verändert, nachdem die Welt gemerkt hat, dass man mit dem Ultraweitwinkelobjektiv auf der Rückseite eines Handys auch alleine Fotos machen kann. Klar, dein ausgestreckter Arm wird im Bild zu sehen sein, aber seitdem dieser Trend 2022 losging, scheint das niemanden zu stören.
Im Gegensatz zu normalen Selfies mit der Frontkamera bieten dir 0,5x-Aufnahmen eine breitere, dramatischere Perspektive, die ideal ist, um sowohl dich als auch den tollen Ort, an dem du dich befindest, einzufangen.
Foto: Kate Woodley
Nutze deine Fähigkeiten zur Problemlösung und du wirst schnell feststellen, dass du fast alles nutzen kannst, um bei Bedarf ein provisorisches Stativ zu basteln – sei es eine Wasserflasche, eine Tasche, ein Stein oder sogar eine Gesichtsmaske.
Als Alleinreisender, der versucht, Fotos zu machen, wird die Kunst des Gleichgewichts und der Improvisation zu einer neu erworbenen Fähigkeit. Richte dein Handy oder deine Kamera ein, starte den Selbstauslöser und mach dich bereit für dein Solo-Fotoshooting. Wenn du den Balanceakt lieber überspringen möchtest, kannst du natürlich auch in ein leichtes Stativ investieren, um dir die Arbeit zu erleichtern.
Foto: Kate Woodley
Viele, die zum ersten Mal alleine reisen, machen sich Sorgen, dass sie einsam sein und keine Freunde finden werden. In Wahrheit ist man jedoch selten wirklich allein.
Es gibt unzählige Gelegenheiten, unterwegs Leute kennenzulernen, sei es andere Rucksacktouristen in deinem Hostel, ein freundlicher Einheimischer, der dir gerne die Gegend zeigt, oder ein Fremder, der beim Kaffee ein Gespräch mit dir anfängt.
Es ist in Ordnung, wenn du noch niemanden kennengelernt hast. An beliebten Touristenorten ist es nicht ungewöhnlich, Einheimische zu finden, die das Fotografieren zu ihrem Geschäft gemacht haben. Gegen ein kleines Trinkgeld machen sie Fotos, die sich gut als Hintergrundbild eignen.
Sie kennen genau die Stelle mit dem besten Licht, den vorteilhaftesten Blickwinkel und die richtigen Einstellungen, um ein Foto zu schießen, von dem du noch lange nach deiner Reise schwärmen wirst.
Mit deiner neuen Bekanntschaft oder dem semiprofessionellen lokalen Fotografen an deiner Seite gehört die Herausforderung, als Alleinreisender Fotos zu machen, der Vergangenheit an.
Auf deinem Foto sind zu viele Leute? Die Beleuchtung ist nicht optimal? Oder bist du nicht ganz dort, wo du im Bild sein wolltest? Selbst wenn du all unsere Tipps befolgst, ist das Foto manchmal immer noch nicht perfekt. Aber keine Sorge: Es gibt viele Möglichkeiten, Fehler zu korrigieren.
Apps wie Lightroom und VSCO oder sogar die integrierten Bearbeitungsoptionen deines Handys können dir dabei helfen, die Beleuchtung anzupassen, störende Elemente zu entfernen, Farben zu optimieren oder das Bild zu begradigen. Selbst lästige Fotobomber lassen sich innerhalb von Sekunden entfernen.
Diese Apps wissen, dass nicht jeder ein Profi-Bildbearbeiter ist, weshalb die meisten jetzt auch einen magischen „Auto”-Button haben, der dir die Arbeit abnimmt. Mit Hilfe von KI analysiert die App dein Foto und passt automatisch Ton, Farbe und Beleuchtung an, um das Bild sofort zu optimieren. Und schon ist dein Foto bereit, gepostet oder deiner geliebten Sammlung von Urlaubserinnerungen hinzugefügt zu werden.